Guten Morgen Vietnam - Quality Magazine
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Guten Morgen Vietnam

Es heißt, nirgendwo in Berlin bekäme man bessere Bánh xèo als im kürzlich eröffneten Bánh xèo Saigon in der Greifswalderstraße. Der ehemals in Charlottenburg geführte Imbiss Saigon hat sich ganz bewusst gen Osten bewegt, nicht zuletzt wegen der Nähe zum Dong Xuan Center.

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Foto: Marco van Oel

Viele vietnamesische Gäste mischen sich unter die hungrigen Kunden des kleinen Imbisses in Berlin Prenzlauer Berg. Die vietnamesische Crêpesspezialität, gefüllt mit Rindfleisch und Bambussprossen, oder mit Fisch, vegetarisch, in vielen Varianten denkbar, verdankt ihren Namen der Zubereitung, vielmehr der Geräusche, die dabei entstehen, wenn der Teig in die heiße Pfanne gleitet. Der „Zischende Kuchen“ ist ein hauchdünner Crêpe aus Reismehl mit Kurkuma gefärbt. In verschiedenen Variationen gefüllt zu einer dünnen Rolle in Reispapier gewickelt und mit unterschiedlichen Saucen serviert.  Eine Spezialität, die dem Familienbetrieb in den Insiderkreisen des kulinarischen Berlins Bekanntheit verschaffte.
Das Restaurant Bánh xèo Saigon ist die Familie Bui aus Vietnam. Frau Thuy, Herr Khanh und Tochter Frau Thao. Der Vater stammt aus Saigon, heute Ho-Chi-Minh-Stadt, die Mutter aus dem zentral-vietnamesischen Đà Nẵng. Seit den 80er Jahren in Deutschland, brachte sie ihre Küche und Rezepte aus der Heimat mit, sowie ihre Leidenschaft und Talent fürs Kochen und ihre Neugierde darauf, besser zu werden und dazuzulernen.Neben der gefüllten Crêperolle bietet das Bánh xèo Saigon eine überraschend große Auswahl an veganen und vegetarischen Spezialitäten, eher ungewöhnlich für die vietnamesische Küche. In Lotusblätter gefüllter Tofu, falsche Ente und natürlich Bánh xèo in veganer Variation. Am Ende dürfen wir noch das Dessert des Hauses probieren, das sich ebenfalls als absolutes Geschmackserlebnis entpuppt. Kokosmilch auf Eis mit Jellies, gekochten Mangobohnen, Duftblättern und, typisch vietnamesisch, zahlreichen anderen Zutaten.

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Foto: Marco van Oel

Viel Arbeit steckt im Dessert, die das Nachahmen nahezu unmöglich macht. Angeblich gaben diese Jellies die Initialzündung für die Erfindung des Bubbleteas. Dieses Dessert ist uns jedoch deutlich lieber. Auch der Tee entpuppt sich als alles andere als ein gewöhnliches Aufgussgetränk. Allein die Vielzahl der Zutaten fordert eine neue Bezeichnung des Heißgetränks. Wie beim Kochen die Zutaten und vor allem Gewürze zum Teil aus Vietnam direkt importiert werden oder aus dem nahe gelegenen Dong Xuan stammen, werden auch bei den Teevariationen Duftblätter mit Kräutern und Pflanzen aus Vietnam in eigenen Kreationen und Mischungen für die Gäste zubereitet. Unweigerlich denkt man beim Probieren an das „Krokodilstränenphänomen“. Ein unaufhaltsames Weinen, das bei der Nahrungsaufnahme auftritt.
Für Nichtbetroffene verbirgt sich dahinter ein romantisiertes und charmantes nicht-an-sich-halten Können. Nicht, dass uns beim Essen die Tränen laufen, aber ein kulinarischer Genuss der Kategorie: das habe ich so noch nicht gegessen, macht sich breit. Beim Versuch, die unterschiedlichen Zutaten zu erschmecken, scheitern wir kläglich.
Generell blickt die vietnamesische Küche auf eine lange Tradition und ausgewählte Zutaten: Wasserspinat, Lotuspflanze und Okraschoten, Thaibasilikum, Zitronengras und Kaffirlimetten garantieren die Harmonie des Essens. Es muss nicht immer Haute-Cuisine sein,zumindest dann nicht, wenn es ums Bezahlen geht. Qualität, kulinarisch auf hohem Niveau, wenn auch in gewöhnungsbedürftigem Ambiente. Der Fokus liegt deutlich auf der Zubereitung des Essens im neuen alten Bánh xèo Saigon!

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