AVANtgarde im Oukan - Quality Magazine
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AVANtgarde im Oukan

Was als Tea Bar, später Inhouse Lunch-Restaurant begann, hat sich heute etabliert. Das AVAN serviert asiatische Spezialitäten im Concept-Store Oukan in Berlin Mitte.
Nicht nur für die Store-Besucher eine gelungene Abwechslung. Mittlerweile ist das kleine asiatische Restaurant um die Mittagszeit ausgebucht und wird von vielen Umliegenden als Lunch-Restaurant genutzt. Quality hatte die Möglichkeit, sich durch die Karte zu probieren und sich vom kulinarischen Angebot des AVAN überzeugen zu können.
Inhaber und Chefkoch Huy serviert im AVAN asiatische Spezialitäten als experimentelle Cross-Over Küche. Dabei besinnt sich Huy gerne auf die traditionelle Küche Vietnams, die er mit modernen und internationalen Rezepten zu neuen Gerichten verbindet. „Ich beziehe mich zunächst auf traditionelle Rezepte aus meiner Heimat, die ich aber immer mit modernen, neuartigen Rezepten und Ideen kombiniere. Das liegt daran, dass ich mich persönlich immer für neues interessiere. Das ist die Idee einer Fusionküche, die Kombination aus verschiedenen Richtungen, um immer neue Sachen zu kreieren, mit denen ich meine Gäste überraschen kann. Typisch italienische Nudeln mit einem asiatischen Dressing serviert, dass ich natürlich selbst entworfen habe. Das nennt sich auch AVAN’s Nudelsalat. Das verstehe ich unter Fusionküche, wenn kulinarisch mehrere Länder aufeinander treffen.“

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Chefkoch Huy

Aber Küchenchef Huy will schon bei seinen Wurzeln bleiben. Seine größte Inspiration beim Kochen und beim Kreieren neuer Gerichte sind seine Eltern. Seine Mutter kommt aus Laos, sein Vater aus Vietnam. Huy selbst ist gebürtiger Berliner und auch großer Fan typisch deutscher Küche. Aber es ist vor allem die asiatische Küche, die es ihm angetan hat und die ihm schon früh von seinen Eltern vermittelt wurde. Mehrfache kulinarische Reisen nach Vietnam haben sein Gespür vietnamesischer Küche verfeinert und sensibilisiert. Insbesondere sein Vater steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. „Das Kochen liegt ihm im Blut. Viele haben von ihm gelernt, wie man z.B. ein asiatisches Gebäck zubereitet. Es gibt nicht viele, die das können. Er hat es irgendwann mal von jemanden gelernt, ich weiß nicht mal von wem genau, aber viele fragen bei ihm nach, ob er es ihnen beibringen kann. Dadurch fühle ich mich immer auf der sicheren Seite, wenn ich ihn um Rat frage.“ Das AVAN im Oukan ist im Grunde genommen ein Ein-Mann-Betrieb, Chefkoch Huy kocht und serviert unter den Augen seiner Gäste täglich frisch zubereitete Spezialitäten des Hauses. Dabei verfolgt er kein spezielles Food-Konzept. „Meine Linie, die ich verfolge ist ganz simpel: Iss das, was Du magst! Ich kann von vielen Gerichten reden, die auch nicht asiatisch sind, aber ich denke man sollte das kochen und anbieten, wovon man selber überzeugt ist. Das ist wichtig, wenn ich voll und ganz hinter den Produkten stehen möchte, hinter den ungewohnten Geschmäckern, die man nicht verfälschen möchte.“

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Die asiatische Küche, die das AVAN bietet, beruft sich zunächst auf traditionelle vietnamesische Rezepte, die experimentell von Chefkoch Huy abgeändert werden. Gewürze der Vietnam Küche wie z.B. Kardamom, Sternanis und Zimt finden ihre Verwendung. Die Schwierigkeit besteht eher darin, die Gewürze harmonisch zu kombinieren. Die Gäste des AVAN stehen dafür Pate. Was ankommt bleibt, was nicht zu schmecken scheint fliegt von der wöchentlich wechselnden Mittagskarte. „Ich habe die verschiedenen Eindrücke, positiv wie negativ gesammelt. Daraus resultierte, dass einige bestimmte Gerichte als fester Bestandteil in der Karte bleiben, wegen der äußerst positiven Resonanz. Die anderen Gerichte wechseln dann. Die Dumplings zum Beispiel bleiben fest. Das Curry auch, mehr oder weniger. Beim Curry variiere ich ganz gerne, manchmal etwas schärfer, dann benutze ich das rote Curry, dann wieder milder, das grüne Curry.“

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Das AVAN ist ein reines Mittagsrestaurant. Aber Chef Huy denkt schon an Expansion. Die Herausforderung, in einem Concept-Store ein Restaurant zu eröffnen, hat er gemeistert. Auch wenn zu Beginn Bedenken bestanden. Hinter der ovalen Bar im oberen Stockwerk schließt sich das AVAN eher versteckt dem Store an. Zu Beginn ein Insider Tipp erfreut sich AVAN um Chefkoch Huy beliebter Gäste. Aber die Idee, einen Ableger zu eröffnen ist da. „Das Avan ist ein reines Lunch-Restaurant, dass am Nachmittag bereits schließt. Keine Abendkarte. Das hängt mit dem Concept-Store zusammen. Wenn der Laden zumacht, ist es schwer, das Restaurant offen zu lassen. Die ganze Mode ist dann nicht mehr geschützt. Ansonsten würde ich sehr gerne auch abends aufmachen. Aber ich bin guter Dinge eventuell ein zweites Restaurant in Berlin aufzumachen, eine kleine Schwester. Viele Gäste sagen mir, dass ich mich unbedingt erweitern muss, Präsenz auf der Straße zeigen muss. Das war auch immer mein Ziel. Das hier war ein wunderbarer Start, ich bin sehr froh, dass ich das gemacht habe, und dass es läuft. Es soll ein Lunch-Restaurant bleiben mit anhaltender Qualität, oder besser.“
Concept-Stores sind weltweit in Mode und es bedarf viel Innovation, um bei der Konkurrenz bestehen zu können. La Colette in Paris, die Mutter aller Concept-Stores, überzeugt bis heute durch ein breites Warenangebot. Oukan hat eine Nische gefunden, die den Store ohne Weiteres von anderen abhebt: japanische Avantgarde Mode steht im Mittelpunkt des Oukan. Viele japanische Designer sind exklusiv nur im Oukan zu haben. „Christian Dada“, „Aquvii“ oder „No, no yes“. Aber auch internationale Labels und besonders Berliner Modedesigner finden ihren Platz in der Kronenstraße 71. Der Straßenname führte zur Namensgebung des Stores: Oukan ist das japanische Wort für Krone. Die streng kuratierten Designs von Store Inhaber Huy Thong Tran Mai folgen einem ästhetischen Prinzip, das vom Minimalismus japanischer Avantgarde geprägt ist.

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Das Interieur des Stores fügt sich nahtlos in diese Ästhetik. Der Ursprung des Stores war ein Charity-Projekt, das der in Japan geborene Designer Huy Thong Tran Mai vor vier Jahren ins Leben rief. Aufgrund des Ausfalls der Tokio Fashion Week in 2011, als Folge des Erdbebens und der Flutkatastrophe, lud Huy Thong japanische Designer nach Berlin ein, um eine Möglichkeit zu schaffen, die Avantgarde Designs einem Publikum zeigen zu können. Für Huy Thong, den die  innovativen Designs der jungen japanischer Schöpfer tief beeindruckten, war das Projekt „Tokyo Gadukan“ der Startschuss für seinen heutigen Concept-Store Oukan. Mit dem in-house Restaurant AVAN und Chefkoch Huy setzt Oukan dem ganzen Konzept die Krone auf.

Webseite: www.oukan.de

 

 

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